(Mainz, 28. November 2016, ok) Mit Prof. Dr. Ari Waisman zeichnet die Sobek-Stiftung einen Wissenschaftler aus, der laut der Stiftung Bahnbrechendes für die Forschung zur Multiplen Sklerose (MS) geleistet hat: Seine Forschungsergebnisse seien entscheidend für das Verständnis der Erkrankungsmechanismen. Sie hätten zur erfolgreichen Entwicklung moderner anti-entzündlicher und immunmodulierender Therapien beigetragen. Darüber hinaus seien seine Erkenntnisse über die Gewebsschädigungen bei MS die Basis, um neue, vor dem Gewebeuntergang schützende Therapien entwickeln zu können.
Die Forschung von Prof. Waisman, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin der Universitätsmedizin Mainz, habe „tiefere Einblicke in die Rolle und Regulation von Entzündungszellen im Gehirn“ ermöglicht, heißt es seitens der Sobek-Stiftung. Er habe den Weg dafür bereitet, bestimmte schädliche Zellfunktionen analysieren zu können. Auf diese Weise habe er maßgeblich dazu beigetragen, die Mechanismen von Autoimmunerkrankungen zu verstehen, aus denen chronisch entzündliche Gewebeschädigungen resultieren. In der Konsequenz habe er so „zur erfolgreichen Entwicklung gegenwärtiger anti-entzündlicher und immunmodulierender Therapien beigetragen“.
Prof. Waisman sei es zudem zu verdanken, dass die Entwicklung sogenannter neuro-protektiver Therapieformen voranschreite. Als neuro-protektive Therapieformen werden Therapien bezeichnet, die das Fortschreiten einer neurodegenerativen Erkrankung verlangsamen und Beschwerden lindern sollen. Konkret sollen diese Therapieformen dem Gewebeuntergang entgegenwirken.
Der in Rio de Janeiro geborene Prof. Waisman studierte in Israel Biologie und legte seine immunbiologische Doktorarbeit in Rehovot, Israel, ab. Er forschte bei namhaften Immunologen in Israel und an der Universität Köln. Im Jahr 2005 wurde er als Professor für Immunologie an die Universitätsmedizin Mainz berufen, er war dort fünf Jahre lang Sektionsleiter in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik. 2010 folgte der Aufstieg zum Direktor und Ordinarius des Instituts für Molekulare Medizin der Universität Mainz.
Bei der Verleihung des aktuellen Sobek-Forschungspreis am 25. November hob der Laudator Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Kunst Baden-Württemberg, besonders die große internationale Anerkennung für Waismans Forschungsleistungen hervor. Prof. Waisman hat seine Forschungsergebnisse seit 1990 in über 150 wissenschaftlichen Originalarbeiten publiziert, oft in erfolgreichen Kooperationen mit anderen MS-Forschern.
Der Forschungspreis der Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung wurde in diesem Jahr gemeinsam mit AMSEL e.V. und dem Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zum nunmehr 17. Mal für Multiple Sklerose-Forschung vergeben.
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