Sie waren im Mittelalter Vorbild für viele Städte im ganzen Land: Mainz, Worms und Speyer. Vor allem zwischen 1070 und 1200 haben sie mehr und mehr Einfluss gewonnen und wurden für die Herrscher ihrer Zeit eine wichtige Säule der Macht. „Urbanisierung war ein Megatrend des Mittelalters“, konstatiert Prof. Gerold Bönnen, der am Dienstag, 6. April 2021, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz einen Online-Vortrag hält zum Thema: „Mainz, Worms und Speyer: Bischofsstädte, frühes Bürgertum und jüdische Gemeinden als neue Säulen der Kaiserherrschaft am Rhein“.
Die Städte entwickelten in dieser Zeit eigene Institutionen zu ihrer Regierung, wie etwa einen Stadtrat. „Ratsgremien und das bürgerliche Recht entstanden, das auch massiv von den Herrschern gefördert wurde“, so Bönnen. Dabei wurde der Aufstieg der Städte maßgeblich unterstützt durch innovative jüdische Gemeinden, die als Vermittler und als überregional vernetzte Händler die Urbanität garantierten.
Der Online-Vortrag von Prof. Dr. Gerold Bönnen ist eingebettet in die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die noch bis zum 13. Juni im Landesmuseum Mainz zu sehen ist. Wie die bürgerlichen Freiheitsrechte entstanden, welche Rolle die jüdischen Gemeinden spielten und wie die urbane Dynamik der Region ausgehend von den Bischofsstädten, Mainz Worms und Speyer, vom Mittelalter bis heute wirkt, all das zeigt Prof. Bönnen in seiner Präsentation.
Prof. Bönnen ist nicht nur Leiter des Stadtarchivs Worms, Lehrbeauftragter und Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, sondern zugleich als Leihgeber und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen der Macht“ eng verbunden.
Da die Teilnehmerzahl zum Online-Vortrag begrenzt ist, wird um schriftliche Anmeldung bis zum 5. April, 12 Uhr, per E-Mail gebeten, unter anmeldung(at)gdke.rlp.de. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.
Das Foto zeigt die Urkunde Ks. Heinrichs V. für Worms von 1112
Nachweis: Stadtarchiv Worms, Fotoabteilung
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.