(Mainz, 14. Juni 2016, voi) Unter der Überschrift „In Zukunft:Mainz – Ein Stadtprojekt über kommende Zeiten und Visionen der Gegenwart“ laden das Staatstheater Mainz, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Hochschule Mainz Gestaltung noch bis Mitte Juli 2016 gemeinsam zu einer Spurensuche nach dem Zukünftigen in der Gegenwart ein – im gesamten Stadtraum, im Theater und auf dem Campus, spielend, diskutierend, radelnd und feiernd. Vier Themenschwerpunkte bieten dabei inhaltliche Orientierung: Wert, Ressourcen, Technik und Zusammenleben.
Am vierten MainzMap-Aktionswochenende am 18. und 19. Juni 2016 geht es um das Thema Zusammenleben: Wem „gehört“ die Stadt? Wie eignen wir uns die Zeit zum selbstbestimmten Leben an? Wie lassen sich Widersprüche in Mainz aushalten? Führt die Suche nach alternativen Lebensformen in ein besseres Morgen für alle? Und wer entscheidet über die Gestaltung von urbanem Lebensraum? MainzMap IV führt die ersten drei Themen der Reihe – Wert, Ressourcen und Technik – am kommenden Wochenende in der übergeordneten Frage nach dem Gemeinsinn zusammen und lässt Mainzer Alteingesessene und Neuankömmlinge mit ihren Vorstellungen und Vorschlägen zu einem entspannten Miteinander zu Wort kommen.
Das MainzMap IV-Wochenende startet am Samstag, 18. Juni 2016, um 11:00 Uhr mit einem MAINZLAB zur Frage „Wie werde ich zum Crossbench-Praktiker?“. Markus Miessen, Berliner Architekt und Autor, rät dazu, sich von den derzeit allseits präsenten Buzz-Wörtern wie Nachhaltigkeit, Partizipation, Demokratie oder Multitude zu trennen und stattdessen kritisch zu schauen, was mit diesen Wörtern eigentlich beschrieben werden soll.
Um 14:00 Uhr startet die FUTOUR 2116 vom Tritonplatz durch die Straßen von Mainz.
Ab 18:30 Uhr dreht sich im Format OPEN YOUR MAINZ alles um den „Albtraum Partizipation“, präsentiert von Markus Miessen im Zentrum Baukultur im Brückenturm. Dabei gibt Miessen zu bedenken, dass die Forderung nach basisdemokratischer Partizipation mittlerweile in jeglichen Entscheidungsprozessen allgegenwärtig ist, um sie nicht ernst zu nehmen. Entsprechend plädiert er für ein neues Selbstverständnis im Mitmach-Zeitalter.
Am Samstagabend ab 20:30 Uhr ist in der Reihe PERFOR'MZ das Tanzstück „Die Indifferenten“ zu Gast im tanzmainz club. Körper, Raum und Kraft stehen im Mittelpunkt dieses Tanzstücks zum Thema Widerstand. Alternativ steht der Besuch beim Internationalen Festival des Fahrradfilms im Rahmen des Filmsommers Mainz zur Auswahl.
Am Sonntag stehen zwei weitere PERFOR'MZ-Stücke im U17 auf dem Programm:
Um 17:00 Uhr nähert sich der Theaterclub zeitraum unter der Überschrift „#Widerstand“ mit einer Performance von 12 Menschen zwischen 9 und 78 Jahren, schon lange in der Stadt lebend oder gerade zugezogen, mehrsprachig der Frage: Was tun, wenn wir Widerstand gegen Ungerechtigkeiten leisten müssten, aber die Angst zu groß ist, nach den eigenen Maßstäben zu handeln? Ist die Welt einfach zu komplex geworden um zu handeln?
Um 18:45 Uhr diskutiert der Theaterclub spieldrang „Das Verlassen der Komfortzone“ und betrachtet die Ideale, Motive und Ängste derjenigen, die sich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit auflehnen – ungeachtet der eigenen Sicherheit. Woher nehmen sie den Mut? Und wann erreichen wir den Punkt, an dem an der Zeit ist, die Komfortzone zu verlassen?
Zum Abschluss des MainzMap IV-Wochenendes lädt das Format OPEN YOUR MAINZ ab 20:00 Uhr zur Diskussion „Welches Land wollen wir sein?“ im Großen Haus des Staatstheaters Mainz ein. Im Herbst 2015 kamen zwei epochale Geschehnisse in Europa zusammen: die Angriffe des islamischen Terrorismus und die globalen Flüchtlingsbewegungen in einem nicht erwarteten Ausmaß. Beides hat Europa und die einzelnen Staaten in ihrem Selbstverständnis und in ihrer Identität getroffen und neue Fragen aufgeworfen: Welche Gesellschaft wollen wir sein? Wollen wir eine offene Gesellschaft, geleitet von Freiheits- und Menschenrechtsidealen oder eine exklusive Gesellschaft, die ihre Identität vor gefühlten äußeren Bedrohungen sichert? Und wenn wir eine offene Gesellschaft sein wollen, was sind wir bereit, dafür zu tun?
Weitere Informationen unter https://www.facebook.com/events/1726684504281063/
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, als Zukunftskomplizen mitzumachen und sich in den künstlerischen, wissenschaftlichen, lokalen und internationalen Meinungsaustausch einzuklinken.
Zum Projekt:
Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber Visionen der Gegenwart und der Vergangenheit helfen uns, aktuelle Entwicklungen zu verstehen. Sie prägen unser Handeln, reizen unser Vorstellungsvermögen und bringen uns an die Grenzen dessen, was wir heute denken können. Die Brisanz der Frage nach kommenden Zeiten ist derzeit jeden Tag spürbar: Die aktuelle Flüchtlingssituation und Europas Wirtschaftslage fordern uns heraus, Stellung zu beziehen dazu, wie wir uns eine lebenswerte Zukunft vorstellen. Dabei sind die Grenzen des Denkbaren häufig von Unsicherheit und Angst bestimmt. Was aber sind unsere Hoffnungen, unsere Träume und Ideen? Welche Handlungen können Ohnmacht und Radikalisierung entgegenwirken? Welche Alternativen lassen sich zum Bestehenden leben? Welche Gesellschaft wollen wir sein und wer überhaupt ist "wir"? Auf große Fragen wie diese gibt es keine einfachen Antworten. Da hilft es, konkret zu werden und die vielseitigen Konzepte von Menschen in Mainz zu betrachten, die jetzt schon die Zukunft dieser Stadt gestalten. Die Warten dafür sind das Theater und die Universität – als öffentliche Freiräume und Sensoren für Visionen. Das Projekt In Zukunft: Mainz macht die Stadt zur Bühne für Ideen, Utopien und Widersprüche.
Das Programmheft liegt an vielen Orten in der Stadt, im Staatstheater und der Universität aus, außerdem ist es unter http://www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/in-zukunft-mainz zu finden.
Weitere Informationen:
http://www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/in-zukunft-mainz<link http: www.staatstheater-mainz.com web veranstaltungen in-zukunft-mainz>
www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/in-zukunft-mainz
https://www.facebook.com/inzukunft.mainz/<link https: www.facebook.com inzukunft.mainz>
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Kontakt:
Dr. Annika Wehrle Malin Nagel
Institut für Theaterwissenschaft Staatstheater Mainz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Gutenbergplatz 7
55099 Mainz 55116 Mainz
E-Mail: wehrle(at)uni-mainz.de E-Mail: mnagel(at)staatstheater-mainz.de