In Kooperation mit Institutionen verschiedener Branchen haben die ersten Studierenden des internationalen Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften: Migration und Integration in den letzten Wochen praktische Erfahrungen in migrations- und integrationsspezifischen Aufgabengebieten sammeln können. „Im Laufe des Studiums sind immer wieder längerfristige oder punktuelle Hospitationen und Praxiseinsätze vorgesehen, die es den Studierenden ermöglichen sollen, berufliche Felder und typische Aufgaben im Bereich Migration und Integration kennenzulernen“, erklärt Dr. Sophie Krossa, Professorin für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Makrosoziale Theorie und Empirie der Migration und Integration und Koordinatorin der Praxiseinsätze. Es gehe insbesondere darum, Einblicke in Organisation und Verwaltung zu gewinnen sowie die Planung und Durchführung von Projekten kennenzulernen, ergänzt Krossa. Wichtig sei dabei, dass Studierende und Praxispartner mit Blick auf ihre Interessen und Vorstellungen zusammenpassen, damit möglichst beide Seiten voneinander profitieren können.
Wie dies gelingen kann, erzählt Felicitas vom Dahl, die im Projekt „Umweltbildung / Neue Heimat Biosphäre“ in Gersheim/Saarland hospitierte. Das Projekt vermittelt Migrantinnen und Migranten Grundwissen im Bereich Umweltschutz und Umweltverhalten als Teil des Integrationsprozesses. „Schon seit ich nach dem Abitur als Backpackerin unterwegs war, interessiere ich mich insbesondere für entwicklungs- und umweltsoziologische Themen. Mein studienintegriertes Auslandsjahr möchte ich gerne ebenfalls in diesem Bereich absolvieren – wenn alles klappt in Togo. Ein Praxisprojekt zum Thema Umweltbildung und Migration war daher für mich genau passend“, berichtet Felicitas. Vor Ort hat sie an Kursen teilgenommen und Inhalte und Abläufe beobachtet. In den kommenden Wochen wird Felicitas an der Auswertung, wissenschaftlichen Begleitung und Weiterentwicklung des Projektes beteiligt sein. Ihr berufliches Ziel hat sie schon recht genau vor Augen: „Ich kann mir gut vorstellen in einer Nichtregierungsorganisation zu arbeiten. Möglichst mit Bezug zu den Themen Umweltschutz und indigene Kulturen.“
Olina Welge und Tamara Dellert haben im rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz die Aufgabe übernommen, im Bereich der Erstaufnahme den Schutz sogenannter vulnerabler Gruppen zu evaluieren. Hierzu zählen Personen, die sich aufgrund körperlicher, seelischer oder sozialer Aspekte in einer besonders schwierigen Situation befinden. „An dieser Praxisstelle finde ich toll, dass sie theoretische Konzepte aus dem Studium mit der Praxis vereint. Das ist es auch, was mich besonders interessiert - wie aus Gedankengängen Taten werden. Dies im Rahmen der staatlichen Unterstützung für Geflüchtete zu beobachten und aktiv mitzugestalten, gefällt mir, da ich mich später in einem ähnlichen Bereich sehe“, erzählt Tamara.
Zielsetzung sei es, dass bis zum Ende des zweiten Studienjahres alle Studierenden bereits Einblick in ein bis zwei Praxisplätze bekommen haben, erklärt Dr. Sophie Krossa. Inzwischen sei bereits ein Netzwerk zu Praxispartnern in Ministerien, Wirtschaftsunternehmen, Sportorganisationen und frei-gemeinnützigen Einrichtungen entstanden. Dieses Netzwerk wolle man kontinuierlich ausbauen; mit Blick auf vielfältige Praxisoptionen während des anstehenden Auslandsjahres auch auf internationaler Ebene. „Dabei ist es uns besonders wichtig, die Interessen und Bedarfe der Partnerinstitutionen zu berücksichtigen, damit diese vom Know-How unserer Studierenden und der Vernetzung über die Hochschule profitieren können. Die Zusammenarbeit kann zeitlich sehr flexibel gestaltet werden. Inhaltlich sollte ein Bezug zu den Themen Migration und Integration gegeben sein. Über weitere Institutionen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, würden wir uns sehr freuen“, betont Krossa.
Zum Wintersemester 2016/17 startete an der Katholischen Hochschule Mainz der Internationale Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften: Migration und Integration. Die Themen Migration und Integration werden innerhalb des Studiengangs aus dem Blickwinkel unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Disziplinen bearbeitet. Der Studiengang qualifiziert für migrations- und integrationsspezifische Aufgabenstellungen in Verwaltung, Kultur, Wirtschaft und Politik sowie im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen. Der Erwerb von Sprachkenntnissen und praktische Erfahrungen im In- und Ausland sind weitere zentrale Bestandteile des Studiums. Weitere Informationen zum Studiengang und den Möglichkeiten einer Praxispartnerschaft sind unter <link https: www.kh-mz.de studium-und-lehre fachbereich-soziale-arbeit bachelor-studiengang-sozialwissenschaften-migration-und-integration.html>www.kh-mz.de/bami sowie bei Dr. Sophie Krossa (<link>sophie.krossa@kh-mz.de) erhältlich.