Am 11. Dezember hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit dem „Preis der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen 2024“ ausgezeichnet. In Mainz prämierte die IHK hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die direkt oder indirekt in die wirtschaftliche Praxis umgesetzt werden können. Mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Analyse der energetischen Verluste von Windenergieanlagen an Cold-Climate-Standorten aufgrund von Vereisungserscheinungen“ belegt Pauline Knell, Studiengang Umweltschutz der Technischen Hochschule (TH) Bingen, den 2. Platz. In ihrer mit der Bestnote 1,0 benoteten Arbeit konnte sie zeigen, welche Stillstandszeiten von Windkraftanlagen auf Vereisungseffekte und welche auf Wartungen oder ähnliches zurückzuführen sind. Knell kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro freuen.
Professor Sven Meyer, der ihre Bachelor-Arbeit betreut hat, betont den praktischen Nutzen ihrer Leistung: „Frau Knell hat den Auswerte-Algorithmus verfeinert und eine Berechnung des Eisverlusts in die Betriebssoftware integriert. Der wichtigste Vorteil besteht darin, dass Maßnahmen im Windpark damit besser wirtschaftlich und energetisch optimiert werden können. Damit leistet Pauline Knell einen kleinen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.“ Ihre Erkenntnisse sind besonders relevant für den Einsatz von Windkraftanlagen in kalten Klimazonen – ein Bereich, der für die Erreichung der globalen Klimaziele immer wichtiger wird.
Bei der Preisverleihung mit dabei war auch Professor Kai Muffler, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TH Bingen: „Wir freuen uns mit Frau Knell über die Auszeichnung von der IHK. Der enge Bezug zur Praxis und der Transfer von Wissen aus der Forschung in die Unternehmen sind uns sehr wichtig. Und sie machen für viele Studierende das Studium an der TH Bingen besonders interessant. Umso schöner ist es, wenn Leistungen der Studierenden von renommierten Institutionen gewürdigt und belohnt werden.“ Dieser Transfer zeigt sich auch an der Kooperation mit dem lokalen Unternehmen ABO Energy GmbH & Co. KGaA, vormals Abo Wind AG (Standort Ingelheim). Knell absolvierte dort ihr Pflichtpraktikum als Teil des Studiums. Ihre Bachelor-Arbeit entstand ebenfalls in Kooperation mit dem Unternehmen. Für die Firma ein Glücksgriff: Knell wird ihr als Mitarbeiterin auch nach dem Studium erhalten bleiben.