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Im Aufbau: Europäisches Netzwerk für Chest Pain Units

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und Universitätsmedizin Mainz sind Impulsgeber

(Mainz, 22. Juni 2017, ok) Bei plötzlich auftretenden Schmerzen in der Brust zählt jede Minute – es könnte sich um einen Herzinfarkt handeln. Ein zentrales Element für die optimale Akutversorgung der Betroffenen ist hierzulande das flächendeckend ausgebaute Netzwerk von Chest Pain Units (CPUs). Dieses beispielhafte CPU-Konzept soll jetzt nach dem Willen der European Acute Cardiovascular Care Association (ACCA) auf ganz Europa übertragen werden. Den Anstoß hierzu hatte der Direktor der Kardiologie I am Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) gegeben.

Die DGK zertifiziert in Deutschland die CPUs nach ihren Kriterien und verleiht ihnen das entsprechende Prüfsiegel. Die erfolgreiche Implementierung des CPU-Netzwerks in Deutschland durch die DGK hatte die ACCA jüngst dazu veranlasst, ihre Pläne für den Aufbau eines CPU-Netzwerks in ganz Europa vorzustellen.

„Die DGK begrüßt das Bestreben, das hierzulande entwickelte CPU-Konzept auf europäischer Ebene zu erweitern“, erklärt Professor Münzel. So verfügen bereits die deutschsprachigen Länder Schweiz (Zürich und Luzern) und Österreich (Wien) über zertifizierte CPUs. „Die kürzlich erfolgte Übersetzung der Zertifizierungskriterien der DGK ins Englische schafft nun die Voraussetzungen für weitere internationale Bewerbungen um eine Zertifizierung“, unterstreicht Professor Münzel und ergänzt: „Es erfüllt mich mit Stolz, dass das deutsche CPU-Netzwerk nun exemplarischen Charakter für ein europäischen CPU-Netzwerk haben wird.“

In Deutschland existieren bereits mehr als zweihundertfünfzig nach den Kriterien der DGK zertifizierte CPUs. Sie leisten einen zentralen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der Diagnose und der Behandlung von Patienten mit Schmerzen in der Brust. Die in einer CPU versorgten Patienten mit einem akuten Herzinfarkt haben eine bessere Prognose als jene, die in einer klassischen Notaufnahme versorgt werden. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem ein Aspekt: Vom Auftreten der Symptome bis zur gezielten Einleitung von Maßnahmen vergeht in einer CPU deutlich weniger Zeit, als in einer Notaufnahme. Ein weiterer entscheidender Vorteil einer CPU: In einem der CPU angeschlossenen Herzkatheterlabor – als Grundvoraussetzung für eine CPU – kann notfalls unmittelbar eine effektive Intervention erfolgen. Dies hat jüngst eine Analyse von Professor Münzel und Professor Heusch vom Institut für Pathophysiologie des Universitätsklinikums Essen bestätigt. Der entsprechende Fachartikel ist im renommierten “Journal of the American College of Cardiology (JACC)“ erschienen.

Weitere Informationen:

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel
Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I
Universitätsmedizin Mainz
Telefon: 06131/17-7250, E-Mail: <link>tmuenzel@uni-mainz.de

Pressekontakt
Oliver Kreft, Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131  17-3496, E-Mail: <link> pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.unimedizin-mainz.de>www.unimedizin-mainz.de

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