Gestern wurde das gemeinsam von der TRON gGmbH, der Universitätsmedizin Mainz und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte Clusterkonzept curATime – „Cluster für Atherothrombose und Individualisierte Medizin“ von einer hochrangigen Expertenjury zur Förderung empfohlen. Damit gehört curATime zu den insgesamt sieben Zukunftsclustern der zweiten Wettbewerbsrunde der „Clusters4Future“-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die jetzt in die Umsetzungsphase starten. Das Ziel von curATime: maßgeschneiderte, innovative Behandlungsmethoden, Präventionskonzepte und Diagnostika für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Für die erste, dreijährige Umsetzungsphase erhält curATime eine Fördersumme von insgesamt 15 Millionen Euro.
Mit dem Cluster curATime wollen die drei Schlüsselakteure, das TRON, die Universitätsmedizin Mainz und das DFKI, gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Rhein-Main-Pfalz-Region ein schlagkräftiges Netzwerk zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufbauen. Ihre Vision: Die Auswirkungen von kardiovaskulären Erkrankungen – der weltweit häufigsten Todesursache – mittels neuer Behandlungsansätze und einer deutlichen Verbesserung der Prognose zu reduzieren und somit die Sterblichkeit signifikant zu verringern.
„Neben den negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität von Betroffenen sind gerade auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belastungen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm. Auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen fehlt es seit Jahrzehnten an wirklichen Sprunginnovationen. Genau hier wollen wir mit curATime ansetzen und auf Basis von neusten Technologien der Künstlichen Intelligenz und der Systemmedizin, großen regionalen Populationsund Patientenkohorten, der am Standort verfügbaren Exzellenz in der Thromboseforschung und der mRNA-Technologie die Rhein-Main-Pfalz Region zum Vorreiter für die Behandlung von Atherothrombose machen“, sagt Dr. Andrée Rothermel, Sprecher des curATime-Clusters und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des TRON.
„curATime ist einer der zwei von insgesamt sieben Gewinnern des Clusters4Future-Wettbewerbs des BMBF aus Rheinland-Pfalz. Das ist ein toller Erfolg für die teilnehmenden Einrichtungen und ein wichtiges Signal für den Forschungsstandort Rheinland-Pfalz. Rheinland-Pfalz entwickelt sich als ‚Apotheke der Welt‘ zu einem wichtigen Life-Science-Standort für die Entwicklung innovativer pharmazeutischer Produkte und Therapien. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, müssen
neue Anstrengungen unternommen und Erfolg versprechende Innovationsfelder und Konstellationen erschlossen werden. curATime vereint künstliche Intelligenz (KI)-getriebene Biomarkerforschung mit immunologischen Lösungsansätzen, um individuell ausgerichtete Behandlungs- und Präventionskonzepte für Atherothrombose-assoziierte kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln und in die klinische Anwendung zu bringen. curATime soll international anerkannte Institutionen aus komplementären Fachgebieten zusammenführen, um als regionaler Kristallisationskeim für den Auf- und Ausbau eines hochinnovativen, offenen und nachhaltigen Netzwerks zu fördern. Ziel ist es, regionale Partner aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Innovationsnetzwerken zu verbinden. Damit soll der Transfer zwischen Grundlagenforschung, Wirtschaft und Gesellschaft gestärkt werden, um technologische und soziale Innovationen zügig in den Alltag der Menschen einzubringen. curATime wird die vielfältige Technologie- und Problemlösungskompetenz der Innovationsachse Rhein-Main-Pfalz bündeln und hoch-innovative Diagnostika und Therapeutika für den ungedeckten medizinischen Bedarf dieser Volkserkrankung entwickeln“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Der themenoffene Innovationswettbewerb „Clusters4Future“ ist eine Fördermaßnahme des BMBF zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers im Rahmen der Hightech-Strategie 2025. Mit dem regionalen Ansatz der Clusterförderung sollen Zukunftscluster ganz neu entstehen und das innovative Potenzial einer Region ausgeschöpft und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, technologische sowie soziale Innovationen schneller in den Alltag der Menschen zu bringen. Gleichzeitig sollen die Zukunftscluster dazu beitragen, den Standort Deutschland in Forschung und Entwicklung national und international weiter voranzubringen.
Die zweite Wettbewerbsrunde der „Clusters4Future“-Initiative wurde im November 2020 mit insgesamt 117 Bewerbern eröffnet. Als einer der bundesweit 15 Finalisten startete curATime im Oktober 2021 in die vom BMBF geförderte sechsmonatige Konzeptionsphase.
Weitere Informationen online: www.curATime.org | www.Clusters4Future.de