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An der Universitätsmedizin Mainz entsteht ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)

Kooperation stellt die beste sozialpädiatrische Versorgung von Kindern mit komplexen chronischen Krankheiten in Rheinland-Pfalz sicher

(Mainz, 21. Juli 2017, br) Chronisch kranke Kinder und ihre Familien können sich über einen wichtigen Fortschritt ihrer medizinischen und sozialpädiatrischen Versorgung freuen: Das seit 46 Jahren bestehende SPZ des Landeskrankenhauses (AöR) in der Rheinhessen-Fachklinik Mainz am Hartmühlenweg kooperiert zukünftig mit der Universitätsmedizin Mainz und eröffnet dort eine Zweigstelle. Mit dieser Kooperation wird das bisherige Behandlungsspektrum des SPZs des Landeskrankenhauses durch die universitären Spezialdisziplinen wesentlich erweitert. Dazu gehören unter anderem die kindermedizinischen Fachdisziplinen Diabetologie, Endokrinologie, Gastroenterologie, Immunologie, Kardiologie, Nephrologie wie auch Onkologie, Pneumologie, Rheumatologie, Stoffwechsel sowie die Phoniatrie/Pädaudiologie. Durch die enge Zusammenarbeit von niedergelassenen Kinderärzten, dem Landeskrankenhaus und der Universitätsmedizin steht chronisch kranken Kindern und ihren Eltern und Geschwistern zukünftig ein in Rheinland-Pfalz einmaliges, ganzheitliches und interdisziplinäres Rundum-Angebot für ein breites Spektrum an Erkrankungen offen.

Sozialpädiatrie befasst sich mit chronischen Störungen der kindlichen Gesundheit und Entwicklung in ihrer natürlichen, familiären und sozialen Umwelt. Gesellschaftliche Inklusion ist das zentrale Ziel der sozialpädiatrischen Versorgung. Sozialpädiatrie trägt dazu bei, dass die betroffenen Kinder die bestmöglichen Entwicklungschancen innerhalb unserer Gesellschaft erhalten können. Bei der sozialpädiatrischen Versorgung werden daher zusätzlich zu den medizinischen Aspekten die sozialen Einflüsse auf Gesundheit und Entwicklung eines Kindes berücksichtigt – und zwar sowohl in der Prävention als auch während der Behandlung und in der Rehabilitation.

Über einen Kooperationsvertrag mit dem Landeskrankenhaus ist das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz seit kurzem gemäß § 119 SGB V als Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) zugelassen. Unter der Trägerschaft des Landeskrankenhauses wird das SPZ an der Universitätsmedizin Mainz zukünftig sein gesamtes pädiatrisches Diagnose- und Therapiespektrum in das gemeinsame SPZ einbringen. Dadurch reicht das gesamte Spektrum der im SPZ versorgten Krankheitsbilder ab September 2017 über den bisherigen Behandlungsschwerpunkt von neurologischen, neuropädiatrischen und Spina bifida Patienten hinaus.

„Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit allen Akteuren durch diese bislang einzigartige Form der Zusammenarbeit eine enorme Verbesserung in der Versorgung chronisch kranker Kinder erreichen werden“, betont Prof. Dr. Babette Simon, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. „Es war eine positive Erfahrung erleben zu dürfen, wie alle Beteiligten bei der gemeinsamen Suche nach der bestmöglichen Versorgung vertrauensvoll zusammen an einem Strang gezogen haben und stets die chronisch kranken Kinder ins Zentrum ihrer Überlegungen gestellt haben.“

Der Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), Dr. Gerald Gaß, stellt die besondere Kompetenz heraus, die sich aus der Zusammenarbeit von der Universitätsmedizin Mainz und dem von ihm geführten öffentlichen Unternehmen ergibt. An den nun zwei Standorten, Rheinhessen-Fachklinik Mainz, Zentrum für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie (KiNZ) des Landeskrankenhauses, und dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz, arbeiten Mediziner der verschiedensten Fachgebiete in enger Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen interdisziplinär zusammen. Über die ärztliche Behandlung hinaus entwickeln sie gemeinsam mit anderen Fachexperten, wie beispielsweise Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Familientherapeuten und Sozialarbeitern individuelle, auf die Krankheit und Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen abgestimmte Förderkonzepte. Ziel ist es, die psychointellektuellen, motorischen, psychischen und sozialen Folgen chronischer Krankheiten so früh wie möglich zu lindern.

„Die Möglichkeit unserer vielfältigen Spezialdisziplinen und die enormen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Universitätskinderklinik zukünftig auch in ein SPZ einbringen zu können, erfüllt mich mit großer Freude. Nur an wenigen Orten in Deutschland steht kranken Kindern und ihren Familien ein derart umfassendes Betreuungsangebot zur Verfügung, wie wir es zukünftig gemeinsam im erweiterten SPZ anbieten können“, so Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz. „Das neue SPZ mit seinen zwei Standorten bringt unser Bemühen um die bestmögliche ganzheitliche Versorgung einen großen Schritt nach vorne und ist ein Gewinn für alle von uns betreuten Familien. Ergänzend zum KiNZ werden wir am SPZ der Universitätsmedizin jährlich rund 1.800 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren sozialpädiatrisch versorgen.“

Auch der Vorsitzende des Vorstandes der KV RLP, Dr. Peter Heinz, zeigt sich erfreut, dass es gelungen ist, auch die niedergelassenen Kinderärzte in die Kooperation der beiden Mainzer Kliniken einzubinden. „Mit dem neuen SPZ wurde ein interdisziplinäres Modell mit Vorbildcharakter in der sozialpädiatrischen Versorgung geschaffen. Zugleich bedeutet diese Zusammenarbeit einen weiteren wichtigen Schritt, die Sektorengrenzen in der ambulanten und stationären Versorgung aufzubrechen.“

Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse und Verhandlungsführerin für die gesetzlichen Krankenkassen in Rheinland-Pfalz, betont: „Der AOK - als Gesundheitskasse - liegt die Gesundheit der Kinder am Herzen. Wir freuen uns, dass für die jungen Patientinnen und Patienten sowie deren Familien hier ein Leuchtturmprojekt in Mainz entsteht. Durch die interdisziplinäre medizinische Betreuung, der Kombination mit Prävention und den kurzen Wegen wird die Versorgung aus einer Hand für die Kinder und Jugendlichen weiter verbessert.“

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp,
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131/17-7324, Fax 06131 17-3918, E-Mail:  <link>kinderkontakt@unimedizin-mainz.de

Pressekontakt
Barbara Reinke, Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail:  <link>pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.unimedizin-mainz.de _blank>www.unimedizin-mainz.de

Das Landeskrankenhaus (AöR) – Anstalt des öffentlichen Rechts
Das Landeskrankenhaus (AöR) ist Träger mehrerer Fachkliniken und eines Krankenhauses der Grundversorgung in Rheinland-Pfalz. Die Einrichtungen arbeiten im psychiatrischen, psychotherapeutischen, psychosomatischen und neurologischen Bereich sowie in der geriatrischen Akutbehandlung und Rehabilitation, der Rehabilitation für Kinder und Jugendliche, der Sozialpädiatrie, der Chirurgie und der Inneren Medizin sowie in der Behandlung von Kommunikationsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Außerdem ist das Landeskrankenhaus Anbieter mehrerer Hundert Wohnplätze. Die insgesamt 28 Einrichtungen sind zwischen Andernach und Worms auf 17 Standorte verteilt. Insgesamt arbeiten rund 4.000 Beschäftigte für die Einrichtungen.

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