DIGITALE WORKFLOW UND CAD/CAM-TECHNIK IN DER ZAHNHEILKUNDE: HERSTELLUNG VON PATIENTENSPEZIFISCHEN KNOCHENERSATZ BIS HIN ZU METALLFREIEN ZAHNERSATZ; MODERNE ENDODONTIE
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz | Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Poliklinik für Prothetik, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
Die Digitalisierung erfasst zunehmend auch die dentale Welt. So verläuft die Prozesskette von der Abformung über das Design bis hin zur Fertigung kompletter Restaurationen, Schablonen und Apparaturen für die Prothetik, Implantologie oder Kieferorthopädie dank moderner Technologien und innovativer Verfahren immer häufiger digital. Mit einem PC-gestützten Programm, der sogenannten Computer Aided Design/Computer Aided Manufacturing (CAD-CAM)-Technik, wird der Zahnersatz am Bildschirm dreidimensional konstruiert. Mit Hilfe einer Spezialkamera wird zunächst der Abdruck des Gebisses intraoral direkt in den Computer eingescannt. Eine Software fügt die entstandenen 3D-Aufnahmen dann zu einem sehr präzisen Modell zusammen. Eine Fräsmaschine formt anschließend aus Keramik den individuell passenden Zahnersatz.
Häufig ist vor einer dentalen Implantation ein Knochenaufbau notwendig. Der Einsatz moderner 3D-Diagnostik und Computertechnik erlaubt es nicht nur die optimale Implantatposition im Kiefer zu planen und in Bohrschablonen zu überführen, sondern auch die aktuelle Knochensituation zu bewerten und den gewünschten Knochenaufbau patientenspezifisch und individuell zu designen bzw. zu produzieren. Die virtuelle Planung am Computer ermöglicht das gewünschte Knochenvolumen vor dem Eingriff zu berechnen und die Knochenentnahme bereits vor der Operation zu definieren und somit so klein wie möglich zu halten bzw. die Entnahmebeschwerden der Knochenspenderregion so gering wie möglich zu halten. Weiterhin erlaubt es eine passgenaue Herstellung des Knochenaufbaus, was zur einer Reduktion der Operationsdauer und damit einhergehend auch der Gefahr einer postoperativen Wundheilungsstörung oder Infektion führt.
Was die digitale Zahnmedizin alles zu leisten vermag, wie die digitale Abformung und das intraorale Scannen von statten geht und wie mittels CAD-Technik das 3D-Designing von keramischen Kronen und verschiedene Restaurationsarten abläuft, das erfahren die Besucher beim Wissenschaftsmarkt aus nächster Nähe. Auch die CAM-Technik, die computerunterstütze Fertigung von keramischen Zahnersatz ermöglicht, ist zu bestaunen.
INTERAKTION
Besucher bekommen die Möglichkeit, den kompletten digitalen Workflow der zur Fertigung einer keramischen Krone notwendig ist nachzuvollziehen. Eine Videopräsentation demonstriert die Präparation und das intraorale Scannen. Im Anschluss haben die Besucher die Möglichkeit mit Hilfe eines Intraoralscanners eine Modellsituation selbst zu scannen und über eine CAD Software ein digitales Modell zu erstellen. Darüber hinaus kann eine keramische Restauration designt und über eine Fräseinheit hergestellt werden. Verschiedene ausgestellte keramische Restaurationsmaterialen und -arten dienen der Veranschaulichung. Zudem werden die die Vorgehensweise bei der zahnärztlichen Endodontie veranschaulicht und die Besucher können Echtzähne mit dargestelltem Wurzelkanalysystem in Augenschein nehmen.
ZIELGRUPPE
Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene